Mittwoch, 28. Januar 2009

Nachgereicht

Alte Post von meinem anderen Blog zum Nachlesen.

Here it goes!

Seit dem 24ten September befinde ich mich nun in der südlichen Hemisphäre und genieße die Gewissheit, dass jeder Tag länger wird und das Wetter sommerlicher!Die ersten 5 Tage habe ich damit verbracht Dinge zu organisieren. Bankkonto eröffnen, Steuernummer beantragen, Unterkunft sichern, einen Job suchen, genügend Essen anhäufen, eine Route planen...Nichts davon habe ich geschafft, weil ich wie ein Loch gesoffen habe und mittlerweile in der Gosse gelandet bin.Nee, iss Spaß, ne!?Nachdem ich mir Auckland nun durch meine zahlreichen Behördengänge und eine zusätzliche Bustour sehr genau angeschaut hatte, beschloss ich mit dem nächsten Bus ans Nordkap zu fahren. Ganz genau so ist es nicht gelaufen, aber auch nicht schlechter.Helene, eine Berlinerin, mit ihr habe ich zusammen geschmissen, weil wir beide in die selbe Richtung wollten und den gleichen Plan hatten. Erst einmal in Neuseeland eingewöhnen und entspannen.Daher sind wir nun mit einem Busunternehmen namens Stray in Richtung Cape Reinga unterwegs. Morgen ist der große Tag an dem wir das Kap sehen werden. Auf dem Weg dahin erwarten uns noch ein paar lustige Attraktionen, bspw. Sandsurfing...!!Keine Ahnung was das genau sein soll, aber es klingt erstmal gut.Die vergangenen Tage seit wir aufgebrochen sind, haben wir aufgrund unseres Planes auf zwei Farmen verbracht und etwas gewooft (Woofing - Willing Worker On Organic Farms). Soll heißen wir haben für Unterkunft und Essen gearbeitet. Genau das Richtige, um sich an Neuseeland zu gewöhnen und nebenher weiter zu planen.Die erste Farm gehörte einem älteren Ehepaar, Kevin und Colleen. Absolut genial!120 Rinder auf 90 ha, grüne Hügel, frische Luft, Landleben pur. Das Gras der Hügel sah so saftig aus, wie die Steaks der Rinder geschmeckt haben. Genial.Das zweite Ehepaar, welchem wir auf ihrem Landsitz nahe dem Meer geholfen haben, hieß Uli und Waltraud. Zwei deutsche Auswanderer, die vor 20 Jahren von Deutschland aus über den Atlantik und den Pazifik nach Neuseeland gesegelt sind. Mal abgesehen von diesem sehr interessanten Fakt, waren die beiden zwei riesen Spinner mit mächtigen Komplexen, die Helene und mich auch dazu bewegt haben, schnellsten weiterzufahren. So sind wir also heute in den Bus gestiegen und von Whangarei aus nach Paihia gefahren, wo wir uns eben momentan befinden.Nach einer Woche zu gesunder Ernährung und fehlenden Bier, hole ich mich mir jetzt nen Burger und ne großes Bier!!!See ya mates

Von Auckland nach Raglan nach Hamilton nach Auckland nach Hamilton nach New Plymouth nach Wanganui nach Wellington nach Picton nach Nelson und weiter Richtung Süden

Wie der Titel dieses Eintrags schon vermuten lässt, bin ich in letzter Zeit viel herumgereist.Damit der Verlauf logisch nachvollziehbar wird, fange ich am besten da an, wo ich aufgehört habe. Und das war in Paihia!Nun mittlerweile bin ich von diesem schönen Fleckchen Erde sicherlich gute 1200 Kilometer weit entfernt.Nachdem ich mir zusammen mit meiner Reisepartnerin auf Zeit, Helene, Cape Reinga, 90 Mile Beach, einen vieler Kauriwälder und weitere interessante Orte des Nordens angesehen habe, entschlossen wir uns von nun an getrennte Wege zu gehen. Helene blieb in Paihia, um einen Tauchkurs zu machen und ich fuhr wieder nach Auckland(Einstieg Überschrift).Auf meinem Rückweg nach Auckland habe ich noch schnell einzelne verwertbarte Städte und umliegende Areale zu deutschem Hoheitsgebiete erklärt und schwupps war ich auch schon wieder in "Crimeville" aka. Auckland!Meinen zweiten Aufenthalt in Auckland habe ich dazu genutzt mir einen Job zu suchen und ein Auto. Das erste hat geklappt, Nummer zwei nicht!4 Tage lang habe ich es in Auckland ausgehalten, dann wollte ich weiter. Eine Mädel, namens Josephine, erzählte mir von Raglan.Raglan, das neuseeländische Surfparadies!Genau einen Tag nach ihr begab ich mit dem Bus auf dem Weg dahin.25 Dollar und 3 Stunden Fahrt später befand ich mich dann in Raglan.Das Solscape-Hostel wurde dann für etwas mehr als eine Woche mein zu Hause.Da noch keine Saison war, konnte man noch für seine Unterkunft arbeiten. In dieser Woche lernte ich viele Leute aus aller Welt kennen, manche von ihnen Surfer, manche von ihnen einfach nur Reisende, wie ich, die gerne lernen wollten, wie man eine Welle reitet.Einen Tag nach meiner Ankunft begab ich mich zusammen mit 3 anderen Anfängern zum Manu Bay Beach und surfte nach 1 Stunde Übung meine erste Welle.Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind. Anders kann ich es nicht sagen!In dieser Woche bin ich noch 2 weitere Male gesurft und habe den Plan gefasst in Australien einen Großteil meiner Zeit auf diese wunderbare Freizeitbeschäftigung verwenden.Am 27.10. bin ich dann mit einem nordirisch-englischen Pärchen nach Hamilton gefahren.Der Plan, endlich ein Vehikel kaufen.The Tron, wie Hamilton auch genannt wird ist eine außergewöhnlich gewöhnliche Stadt. Das Stadtbild ist übersichtlich und nicht, wie so oft in Neuseeland, durch künstlerische Aktivitäten verschandeltIn Hamilton gibt es viele Autos. Toll, genau der richtige Ort! Um was zu tun?Genua, ein Automobile zu kaufen.So tat ich es denn auch. Nach zwei Tagen reiflichen Abwägens und Ersinnens, spontaner Schweißausbrüche und Panikattacken nahm ich den Autohändler meines Vertrauens, Dion Baird, beim Wort und kaufte ein Auto.Marke? Nissan! Typ? Maxima! Motorisierung? V6 3 Liter 170 PS! Großspurig reisen!James und Flora, meine irisch-englische Bekanntschaft aus Raglan hat mir sehr beim Autokauf geholfen und Händchen gehalten, wenn ich mal nicht mehr konnte.Einen Tag bevor ich das Auto aus Auckland geholt habe, bekamen die Beiden die Nachricht, die ein Neuseelandreisender niemals von seinem Mechaniker hören will! "Tut mir leid, aber wir können nichts mehr für ihr Auto tun!"Für ihre geleistete Hilfe bot ich ihnen nun meine Hilfe an.Kurzum, mir war klar, dass ich runter in den Süden fahren muss, um dort meine Arbeit aufzunehmen. James und Floras Ziel war und ist Queenstown. Daher bot ich ihnen an sie mitzunehmen und in Queenstown abzuliefern, da es eh auf meinem Weg liegt.So schlängeten wir uns drei nun an der Westküste der Nordinsel von Hamilton nach New Plymouth, nach Wanganui und weiter nach Wellington. Wir verweilten an keinem der genannten Orte, New Plymouth ausgenommen, länger als eine Nacht und begaben uns am jeweiligen Folgetage wieder in die Spur. Am 4ten November nahmen wir die Fähre von Wellington nach Picton und sind seitdem auf der Südinsel Neuseelands unterwegs.Momentan sitze ich in einem Hostel in Nelson. Es ist jetzt genau 23:00 Uhr am 6. November.Flora und James haben heute einen neuen Van erstanden. Damit bilden wir jetzt eine Reiseconvoy auf dem Weg nach Queenstown bzw. Manapouri, dem Ort wo ich arbeiten werde.

Aufgehört und zugepasst!

Willkommen willkommen Freund der leichten und adverbialsatzreduzierten Unterhaltung.Manapouri ist nicht mehr weit. In drei Tagen werde ich dann in den Salzminen des Fiordland National Parks schuften, um mein Kind und meine zwei Frauen zu ernähren.Der Convoy existiert nicht mehr. James und Flora sind weiter nach Queenstown gefahren, während ich nach Nelson und Westport im Te Nikau Retreat, nahe Punakaiki, Unterschlupf gefunden habe. Mein durch Drogen- und Prostitutionsgeschäfte angehäuftes Geld ist mir ausgegangen und Helene hat, nachdem es ihr nicht mehr peinlich war in derartige Geschäfte verwickelt zu sein, auch ihren Teil eingefordert.Da stand ich nun im Te Nikau Retreat, bereit meine Fertigkeiten im Austausch gegen eine Unterkunft und warmes Essen anzubieten.Lisa, die anfangs scheußlich freundliche Hostelmanagerin, empfing mich und verfing sich sogleich in Anweisungen für die kommenden Tage, denen ich allerdings erfolgreich nicht die geringste Aufmerksamkeit zukommen ließ.So nutzte ich den ersten Tage mich waschend, schlafend, essend, sinierend auf meine zukünftige Position als Zimmermädchenmann vorzubereiten.Die Arbeit war langweilig, eröffnete mir jedoch den Einblick in eine unbekannte Welt. Eine Welt, in der Leute es für nötig halten zu putzen auch wenn man keinen Schmutz sieht. Ich tat mein Bestes in den ersten Tagen lediglich Schmutz anzuhäufen, um ihn anschließend wieder zu beseitigen. Nebenbei bemalte ich Bilder auf der Rückseite, versteckte Spielkarten in den Schlafzimmern, inszenierte kleine Schnitzeljadgen mit ahnungslosen Gästen.Man kommt nicht ohnehin in einem Ort wie diesen ab und zu soziale Kontakte zu pflegen. Ich gab also mein bestes und versuchte mit diesen fremdartigen Menschen anderer Herkunft zu kommunizieren. Erfolgreich, wie ich verlauten lassen darf!Ich schloß also einige zwischenmenschliche Kontakte, genannt Freundschaften.Da hätte wir zum einen die zwei Irinen, Sinnead und Maeve, deren Namen bei einem Autounfall zu Schaden gekommen sind. Die beiden waren teeabhängig und hatten einen Hang für schnulzige englische Popsongs. Mit in die Runde stimmten Jean-Bastian, aus Quebec, und Aicha(nicht AISCHE, ich wiederhole, keine Türkin, namens AISCHE), aus Melbourne. Richtig, ihr konntet es euch denken, ich widerstand der Versuchung nicht und nannte sie natürlich "unabsichtlich" AISCHE! Ihr fiel es nicht weiter auf.Die Tage gingen ins Land und kamen nicht mehr zurück. So wie sich das eben gehört."Aische", im normalen Leben Psychologin, erstellte unter Einfluß von vier Flaschen Wein, die wir brüderlich unter uns beiden aufgeteilt hatten, ein Tiefenprofil meiner Psyche. Nach dieser Sitzung war sie nicht mehr bereit mit mir zu reden. Es war Donnerstag Abend. Sie verließ uns Freitag.Maeve und Sinnead hatten ebenso das Weite gesucht und nur noch Jean-Bastian et moi waren übrig, ergänzt durch James, der schon vor 6 Monaten im Hostel hängengeblieben war und seitdem nicht mehr weg wollte.Es dauerte allerdings nicht lange und zwei, bzw. etwas später drei, Mädchen fanden den Weg ins Te Nikau Retreat. Tamao, Theresia und Kelly! So viel zur Gesamteinschätzung: Tamao - nicht störend, Kelly - nicht störend, Theresia - hat mich schon allein durch ihre Anwesenheit fast in den Wahnsinn getrieben.Kraft meiner meditativen Übungen gelang es mir Theresia fast völlig zu ignorieren und nur noch Tamao und Kelly warzunehmen, ach und Jean-Bastian. Der war allerdings zwei Tage später auch weg.Ich hatte eigentlich eingplant an dieser Stelle ein paar ungbührliche Worte über Theresia zu verlieren. Aus Zeitgründen kürze ich diesen Teil und merke nur ein paar Sachen an.1. Man sollte keinen Alkohol trinken, wenn man ihn nicht verträgt, soll heißen, nach einem Glas rattenstrunzenfette zu sein!2. Man sollte nicht reden, wenn man nichts zu sagen hat!3. Gerade in Theresias Fall - Man sollte eigentlich gar nicht reden, wenn man so eine nervtötend, hirnpenitrierende, blutkreislaufstörende Stimme hat und zudem nicht richtig interpunktieren kann!Tamao und Kelly habe ich in den letzten drei Tagen richtig lieb gewonnen. Es war ungemein interessant mit Tamao über ihre Heimat Japan, Tradition und die Japanische Sprache an sich zu sprechen. Mit Kelly konnte ich mich prima streiten. Daher nutzten wir die Gelegenheit uns so oft wie möglich zu beleidigen. Außerdem sah sie geil aus!(Sie lief alledings wie ein Mann, das war etwas störend. Vielleicht rede ich mir das aber auch nur ein, um sie nicht ganz zu perfektionieren. Schlußendlich, sie war eh nicht meine Liga. In welcher Liga wollen Frauen einen schrumpfhirnigen Haarballen?)Gestern, am Freitag, den 28.11.08, verließ ich mein mir warm gewordenes Nest und machte mich auf nach Franz Josef Gletscher, wo ich mich derzeit auch noch befinde.Den gestrigen Tag schlurfte ich am Fuße des Gletschers und im Umland umher. Ich aß Reis zu Abend und hatte ein anregendes Gespräch mit einem Stuttgarter, welches etwa 20 Minuten dauerte. Wir tauschten dabei 4 Sätze untereinander aus. Ergo, ihr könnt euch vorstellen wir schnell er sprach. Nur durch ein heftiges Pieken mit einer Gabel in meine Ohrmuschel konnte ich mich dazu zwingen ihn WOOORT FÜR WOOOOOOORT weiter zuzuhören und natürlich, ihm nicht selbige Gabel in seinen Hals zu platzieren.Den heutigen Tag nutzte ich für eine kleine Wanderung.Dazu ein kleiner Bericht:Die Wanderung zum Alex Knob Point!Gegen 9.00 Uhr neuseeländische Zeit begab ich mich auf den Pfad, der mich zum Alex Knob Point bringen sollte. Meine Ausrüstung war hochprofessionell - ein T-Shirt, ein Pullover, eine kurze Hose, eine Unterhose, zwei Strümpfe, Schuhe, zwei um genau zu sein. Um allen anderen Wanderen, die ich unterwegs traf mein Professionalitätslevel zu zeigen, trug ich zwei Sonnenbrillen mit mir. In meinem Rucksack befand sich dann der übliche Krempel, Höhenmesser, ein richtiges Höhenschwert konnte ich mir nicht leisten (Buuuh, der war schlecht, ich weiß, aber es musste sein), Wasserflasche, Lonely Planet Guide, Sonnencreme, kleine Zellstoffstückchen, Muschelreste, ein Spanngummi, zwei Äpfel, äh...Essen halt usw usw. Mein wichtigstes Gepäckstück jedoch, das sei angemerkt, war mein lange behutsam gepflegter Schnupfen. Ich schnodderte also langsam vor mich hin den Berg hinauf. Es sollte so bis auf 1343 Meter gehen. Ging es auch! Ich weiß nicht warum ich das konjunktivisch geschrieben habe. Man macht das glaube ich so.Ist ja auch Pille Palle! Ich verseuchtes kleines Getier kraxelte also fleißig an der Außenwand des Berges hinauf und konterminierte das umliegende Gebiet. Andere Wanderer, denen ich begegnete, betäubte ich nachdem sie meiner Professionalität gehuldigt hatten. Einige von ihnen waren etwas widerspenstig.Die Flora Neuseelands hält viele Überraschungen bereit. Da wäre bspw. die Sägentaube, die mit ihren Schnabel nie zuvor gesehen filligrane Muster in Bäume ritzt. Gerade an den Stellen wo man umgefallene Baumstämme überwinden muss und seinen Fuß auf rutschige Rinde setzen muss, so dass man meinen könnte, es wäre eine freundliche Absicht von ihr. Aber das ist natürlich reiner Schwachsinn!Mein kleiner Ausflug war nicht nur von hellen Momenten geprägt. Ich musste mit widrigen Umständen kämpfen. So riss meine wunderschöne H&M Hose, vor meiner Geburt erstanden und seitdem getragen, mit jedem Hinderniss, welches ich überwand weiter und drohte in ihre Einzelteile zu zerfallen. Sollte ich sie weiterhin tragen, was ich zweifelsohne tun werde, so könnte ein baldiger Abschied von ihr ins Haus stehen. Vielleicht werde ich sie mir aber auch einrahmen und mir in den rechten forderen Radkasten meines Autos hängen. Dem Ort, an dem ich für gewöhnlich auch zu Schlafen pflege.Auf mein Ziel besonnen, vor mich hineumelnd, erklomm ich Meter um Meter auf diesem Weg, welcher so rindig und erdig, ja man möchte fast sagen, matschig war. Die Temperatur sank rapide auf unter -1000° Celsius als ich in die von Wolken durchzogene Zone eintrat. Reiner Marihuanarauch, 50 Prozent der neuseeländische Wolken sind aufgrund übermäßigen Marihuanakonsums existent.Beide Faktoren, die extreme Temperatur, sowie der Nebel um mich herum, waren der Grund das ich unter starken Haluzinationen litt. Ich haluzinierte von Aktienoptionen, Fannie heiratet Freddie, äne mäne mec und du bist weg. Tryptaminderivate schwirrten in meinem Kopf herum. Ich philosphierte über die Möglichkeit Moos noch grüner machen, als es ist. Ich sah endlich alles klar.Was ich allerdings nicht sah, war ein Ausblick auf dem Gipfel des Berges. Nach unzähligen betäubten Mitwanderern kam ich am Alex Knob Point an, um nichts zu sehen. Ein Wand aus Wolken. Wie wundervoll!Ich machte mich daran die standardmäßige Prozedur nach dem Erklimmen eines Berges durchzuführen. Als erstes verteilte ich Zwiebeln. Danach stapelte ich ein paar Schafe übereinander. Zu guter letzt packte ich meinen Kanoniersstab, den Zeremonienmeister, den Prügel aus (Danke an den letzten Austin Powers Film), um das Gebiet zu makieren und feierlich für die Bundesrepublik Deutschland in Anspruch zu nehmen. Ein rüder Helikopterfahrer striff mein linkes Ohr, als er an mir vorbeiflog und schnitt mir mein Ohrläppchen ab. Es wuchs zum Glück gleich nach. Meine Revanche, ich erhob den Mittelfinger, folgte sofort. Ich wahrte aber meine Contenance und rief noch hinterher: "War nur Spaß!!". So konnte es zu keinen Mistverständnissen kommen und die Völkerfreundschaft blieb gewahrt.Beim Abstieg gab es Musikatenstadl!Jetzt sitze ich hier im Hostel und schreibe. Jetzt nicht mehr.
Anmerkung des Tages: Das englische umgangssprachliche Wort für pingelig ist "anal"!Alle Wörter, die euch eventuell falsch geschrieben vorkommen oder gar fremdartig anmuten, sind von mir erfundene und patentierte Wörter.


Nowhere gotta name - Manapouri

Ich sitze in einem Wohnwagen, es ist 23:18 uhr, ich höre klassische musik und trinke dazu eine Tasse Tee(habt ihr's gemerkt, ich habe dir Anfangsbuchstaben von Tasse und Tee vertauscht), nebenher stöbere ich nach Einträgen über Gerontologie im Internet...Oh mein Gott, ich vertrage bestimmt keinen Tropfen Alkohol mehr, wenn ich nach Deutschland zurückkomme. Ich fühle mich so Birkenstock, so Tofu, so geistig vegan.Gibt es einen Ort, an dem zwischen Gut und Böse nicht unterschieden werden kann?Gibt es einen Ort, für den weder Gott, noch der Teufel, selbst wenn er ein Eichhörnchen wäre, Interesse hegt?Ja, es gibt ihn.M für Mehr ZeitA für Außergewöhnlich...außergewöhnlich ruhigN für Nichts Neues außer den überfahrenen Opossums auf der StraßeA für ...das hatte ich schon gesagtP für Panik vor dem AlleineseinO für Ohne Auto keine Verbindung zur AußenweltU für U-Bahn...träum weiterR für watt weiß ich...I ...Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren ich befinde mich hier in Manapouri(ich wiederhole diesen Namen so oft es geht, damit er euch nie wieder in Frieden lässt und wenigstens ein paar Menschen von außerhalb wissen, dass es ihn gibt). Einem Ort, der etwa 3000 Meilen vom geografischen Südpol entfernt liegt, man könnte auch sagen, von der Erdachse. Das macht das Ganze noch theatralischer. Durch mein kleines suffisante Wortspiel ist es mir hoffentlich gelungen euch nochmals verständlich zu machen wie bedeutungslos dieser Fleck Erde ist.
Nun was mache ich hier eigentlich?Ich arbeite. Ich bin ein Rezeptionist. Ein Rezeptionist ohne Gäste. Nein, das wäre gelogen. Ein Rezeptionist in einem Hostel ohne Gäste. Nein, wieder falsch! Ab und zu verirren sich ein paar Expiditionsteams hier her, die mich dann verwundert anschauen und fragen, ob ich hier ganz alleine wäre. Ob es diesen Ort schon länger gebe? Wie viele von meiner Art hier leben? usw.Diese Abgeschiedenheit ist nicht immer leicht zu ertragen, daher versuche ich, dass Internet als eine Plattform für meine sozialen Kontakte wahrzunehmen. Immer der Gefahr bewusst, dass ich schnell mein wahres Leben hier in Manapouri(zynischer Lachkrampf, der mich weinend zu Boden zwingt und mich letztendlich in Fötushaltung zusammenkauert verenden lässt) gegen ein virtuelles eintauschen könnte, versuche ich die Anzahl an Kommunikationsportalen möglichst gering zu halten. Ich checke also zwei mal täglich meine Emails kurz nachdem ich diverse Pinnwandeinträge meiner 200 Freunde bei Studivz verglichen habe und bei Facebook das selbige getan habe. Nebenher chatte ich per ICQ, Skype und MSN Messenger um mir dir Finger warm zu halten.
Ein nette Abwechslung zum stressigen Arbeitsalltag bieten da die Fun Emails aus dem Verzeichnis der Budget Backpacker Association, die jeder Mitarbeiter beantworten darf. Ich auch!Ein Beispiel.Thema: WhalewatchingGuest: When do the whales normally show up? Staff member: The whales work from 9am to 5pm within a lunch brake from 12am to 1pm.Thema: Jade carvingGuest: How do you get the colour into the stones? Staff member: We soak it in a drum of dye green? For a slighter shade of green you have to soak it for 2 hours. For deeper shades more than a day.Thema: New Zealand natureGuest: Does it ever rain in New Zealand? I saw just sunny weather in the documentaries about NZ! And how do the plants survive? Staff member: Right, it never ever rains in NZ! We import all our plants and watch them die afterwards.Thema: GalciersGuest: What do the glacier guides during the summer afte the glacier is molten? Staff member: They try to collect as much ice from their home freezer as possible to bring it to the mountains in start of wintertime.And the all time favourite!!Thema: Doubtful Sound TourGuest: When is the 10am Doubtful Sound Tour starting? Staff member: Seriously??
Wie ihr sehr geht es mir hervorragend. Ich verabschiede mich nun. Der Mond scheint heute so wunderbar, dass ich die Gelegenheit warnehme mich zu schminken und für einen kleinen Spaziergang mit dem Fahrrad auf dem See ausfahre.Ich plane außerdem eine Aufführung von Shakespeares Romeo und Julia in neuseeländischer Inszenierung. Zwei Eichhörnchen und drei Opossums haben schon zugesagt. Sollten die Opossums die Familie Capulet oder Montague verkörpern?? Fragen über Fragen!Kommt doch mal vorbei oder schreibt mir! Aber bitte nur ernsthafte Sachen.

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